Die Geschichte des Schrebervereins Schedewitz e.V. Zwickau :
Im Mai 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, pachteten
einzelne Garteninteressenten ein Stück Land an der Alten Lengenfelder Straße in
Schedewitz privat von dem Kaufmann Edmund Wagler, wo früher eine Ziegelei stand.
Im Jahre 1918 kam es zwischen dem Kaufmann und dem Schreberverein „Am Raschberg"
e. V. zum Abschluss eines Pachtvertrages. Bisher wurde von ihm nur an einzelne
Garteninteressenten verpachtet.
Der Gegenstand des neuen Vertrages war, das auf
Schedewitzer Flur liegende Grundstück der Parzellen-Nummer 279 und von einzelnen
Mitgliedern des Schrebervereins bisher benutzte und vom Vermieter eingefriedete
Land. Das gepachtete Grundstück war an das öffentliche Versorgungsnetz Wasser
und Energie angeschlossen.
Der Punkt 8 des Pachtvertrages war für den Verein
sehr wertvoll, da bei etwaigem Verkauf des Grundstücks der Schreberverein das
Vorkaufsrecht hatte.
Das 1927 auslaufende Pachtverhältnis wurde auf weitere
drei Jahre und danach für ein Jahr weiter verlängert.
Es entwickelte sich eine gute Kleingärtnergemeinschaft
mit Interesse am kulturellen Leben. So wurde 1926 das Vereinsheim eingeweiht und
sie traten unter Leitung des damaligen Vorsitzenden, Erich Drechsler, der
Kreisorganisation der Garten- und Schrebervereine bei und erhielten ihre erste
Satzung.
Gartenfeste fanden jährlich statt und für die Kinder
gab es immer ein abwechslungsreiches Programm, die Kinderbetreuung wurde von
Anfang an gewährleistet.
Bis 1929/1930 war die Anlage als „Am Raschberg"
bekannt und laut Adressbuch wurde sie ab 1932 in „Schedewitz" umbenannt.
1945 bis 1990
Nach dem zweiten Weltkrieg, wo man versuchte, jedes Stück Land urbar zu machen, kam der obere Teil der Gartenanlage hinzu. Die Kreiskommission Zwickau hatte 1952 beschlossen, die schon bewirtschafteten Flächen in das Eigentum des Volkes und der Kleingartenhilfe des FDGB, Kreis Zwickau als Rechtsträger zu übertragen.
Viele freiwillige Stunden wurden geleistet, um der
Gartenanlage ein ansprechendes Bild für alle Besucher zu schaffen. Die
Gartensparte erhielt 1960 für die hervorragende Mitarbeit im Nationalen
Aufbauwerk eine Prämie für die Errichtung eines kulturellen Zentrums.
Das Gartenheim war Dreh- und Angelpunkt der
Kleingartensparte „Schedewitz". Es wurden Familiendiscos abgehalten und es war
Versammlungszentrum der Nationalen Front und von Sparten des VKSK.
Auf der Festveranstaltung des 65-jährigen Bestehens der Anlage wurde die Renovierung des Gartenheimes beschlossen und dieses in Eigenleistung fertiggestellt.
Das Heim war Treffpunkt der Arbeiterjugend und wurde später im „Mach-mit" Einsatz von Jugendlichen aus diesem traditionsreichen Stadtviertel mit umgestaltet.
Die Gaststätte ehrte man 1982 mit dem Titel „Vorbildliche Gaststätte".
1980 wurde von vielen freiwilligen Helfern der Gartensparte die Freifläche vor dem Vereinsheim überdacht.
„Rosen des Dankes" - war eine traditionelle Dankeschön-Veranstaltung der Stadt Zwickau für verdienstvolle Bürger und Kollektive. 1983 erhielt die Sparte „Schedewitz" das Prädikat„Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet" zuerkannt.
Die Anlage hatte sich in den letzten Jahren positiv verändert. In das Spartenheim kehrten auch Zwickauer Familien ein, um gemütliche Stunden im Vereinsheim zu verbringen, aber auch um die gepflegten Gärten zu bewundern.
1990 bis jetzt (2019)
Im Jahr 2000 schloss der Schreberverein „Schedewitz" mit der Eigentümergemeinschaft Wagler einen neuen Pachtvertrag für das Flurstück 279 als Dauerkleingarten ab.
Das traditionsreiche Gartenheim „Schedewitz" hat die politische Wende gut überstanden.
Es wird zwar heute nicht mehr bewirtschaftet,der letzte Wirt kündigte 2010 aus persönlichen Gründen den Pachtvertrag.
Dieser Umstand wurde nun zum Vorteil genutzt, das Vereinsheim ist nach wie vor Mittelpunkt des Vereinslebens, ab Juni 2014 werden wieder (wie früher) jährliche öffentliche Sommerfeste veranstaltet und das Vereinsheim (Hule) steht Allen zur Vermietung für Familienfeierlichkeiten zur Verfügung.
2014 wurde eine Teichsanierung durchgeführt und ein neuer Vereinsparkplatz errichtet. Beide Projekte wurden vom Stadtverband Zwickau e.V. unterstützt.
Die Errichtung von gemeinnützigen Tafelgärten wird als neue Variante von nicht mehr genutzten Gartenparzellen weiter ausgebaut.
Neu 2016:
Im Jahre 2016 kam ein zweiter Tafelgarten dazu, erstanden auf einer nicht mehr genutzten Parzelle.
Somit trägt der Schreberverein Schedewitz e.V. Zwickau einen wichtigen Beitrag zur gemeinnützigen Tätigkeit des Vereins bei.
Im November 2016 unterzog sich unser Vereinsheim innen einer malermäßigen Renovierung. Diese Aktion wurde in Eigeninitative des Vereins mit zahlreichen Helfern durchgeführt.
Neu 2017:
Im Juni 2017 erhielt unser Vereinsheim in Eigenleistung aussen einen neuen Farbanstrich. Desweiteren feierte unser Verein im Juni 2017 das 100-jährige Jubileum mit einem grossem Gartenfest, wobei sich zahlreiche Gäste einfanden. Vom Stadtverband Zwickau erhielt unser Verein zu diesem Anlass den Ehrenbanner des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner e.V. (LSK)
Neu 2018:
Im Frühjahr 2018 wurde die dringend notwendige Sanierung der Daches des Vereinsheimes durch eine Fremdfirma fachgerecht ausgeführt.Die Kosten wurden auf alle Vereinsmitglieder umgelegt.Im Mai 2018 wurden die bereits als Tafelgarten genutzten
Parzellen grössenmäßig
erweitert. Unsere Tafelgärten werden durch Zwickauer Gärtnereien aktiv
unterstützt.
Auch behinderte Menschen erhalten in unserer Anlage , im Rahmen einer Betreuung,
die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.
Im Juni 2018 wurde das Flurstück 279/1 zwangsversteigert. Ein neuer Eigentümer wurde gefunden.
Neu 2019:
Im Februar 2019 wurde für das Flurstück 279/1 innerhalb unserer Gartenanlage ein neuer Pachtvertrag unterzeichnet. Somit ist der Fortbestand als Kleingartenanlage gegeben.
Auch in 2019 gibt es wieder einen Tafelgarten welcher durch 3 Tafelgärtner bewirtschaftet wird.----------------------------------------------------------------------------------------
Der Schreberverein Schedewitz e.V. Zwickau ist nun auch Internet vertreten:
Unsere Anlage besteht aus 89 Gärten:
Vorsitzende bis jetzt (2022)
:
Erich Drechsler
Paul Schiffler
Paul Martin
Kurt Prengel
Otto Geßner
Erwin Kabe
Paul Weber
Heinz Wolf
Alfred Gärtner
Joachim Freund
Manfred Sens
Gerd Sommerschuh
Lutz Wild
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Quellenangabe:
Auszugsweise "Buch der Vereine", herausgegeben vom Stadtverband der Kleingärtner Zwickau e.V,
aktualisiert von F. Nobis